Zehn Wochen Kanada - Impressionen und Infos

Autor: Barbara (Seite 2 von 4)

Victoria. Vancouver Island. British Columbia.

Vancouver Island ist wohl eines der Standardziele für deutsche Kanadareisende. Im Vergleich zu Ontario habe ich hier auf jeden Fall mehr deutsche Worte gehört 😊.

Victoria, die Hauptstadt von British Columbia, war unsere erste Station. Auffallend ist nach der Überfahrt direkt, dass es etwas grüner ist als auf dem Festland.

Victoria Beacon Hill Park

Victoria Beacon Hill Park

British Columbia hat eine Trockenperiode hinter sich. Die Waldbrandgefahr war durchgehend extrem hoch. Und an meinem letzten Tag in Whistler gab es einen Waldbrand in der Nähe von Hope – ca. 150 km von Whistler und Vancouver entfernt. Dessen Rauch hat die gesamte Westküste in Smog gehüllt – gemeinsam mit den grenznahen Waldbränden in USA. Selbst im 150 km entfernten Whistler war der Himmel gelb und die Luft roch nach Rauch. Vancouver war an einem Tag die Stadt mit den höchsten Smogwerten weltweit.

Video: Whistler Wanderung im Smog

P.S.: Ohne den Smog hätten wir blauen Himmel gehabt.

Whistler. British Columbia.

Whistler ist ein Ort südöstlich von Vancouver in den coast mountains.

Als ehemaliger olympischer Austragungsort und insbesondere als Skiressort ist Whistler bekannt und im Winter wohl total überlaufen. Im September, nachdem die Schule in BC wieder begonnen hat, ist es ein sehr schöner Touristenort, dem man seine Größe aufgrund der vielen Bäume, der nicht zu hohen Häuser und der Weitläufigkeit auf den ersten Blick nicht ansieht. Ich habe jedoch am Wochenende einen ersten Eindruck davon bekommen, wie voll es im Sommer und dann insbesondere im Winter werden kann. Es haben sich Warteschlangen vor dem Lift für die Mountainbiker gebildet und auch die Fußgängerzone hat sich wieder gefüllt.

Whistler bietet sportlich sehr viele Möglichkeiten, neben Mountainbiken auch Wandern, Kajakfahren, SUP, Schwimmen und natürlich alle Wintersportmöglichkeiten.

Und in Whistler ist auch die Peek 2 Peek Gondola, welche die beiden Berge Blackcomb und Whistler über ein Tal hinweg miteinander verbindet. Insbesondere die Cloudraker Skybridge, die ich mir auf dem Whistler erwandert habe, ist mit ihrem Rundumblick ein Erlebnis. Tatsächlich habe ich auf den Bergen den ganzen Tag verbracht, da ich mich vom Weitblick kaum lösen konnte. Auf dem Rückweg habe ich dann den ebenfalls vorhandenen Sessellift benutzt, um dann wieder in die Peek 2 Peek Gondola umzusteigen.

Video: Whistler Peek2Peek Gondola

Peek 2 Peek Gondola

Coast Mountains

Whistler Cloudraker Skybridge

Whistler Blackcomb

Mut

Meine Zeit des Alleinereisens neigt sich dem Ende zu. Wie ist es also alleine durch Kanada zu reisen? Vielleicht das Fazit vorweg: Ich würde es wieder machen.

Zum einen kann man natürlich jeden Tag gestalten ganz nach seinen Vorlieben und wozu man gerade im Augenblick Lust hat. Dann hat es gerade in der Hauptsaison auch praktische Vorteile: Airbnb Unterkünfte, Lodges, Bed&Breakfasts haben in der Hauptreisezeit vielleicht keine Doppelzimmer mehr frei, aber dann eben doch noch ein Einzelzimmer. Und es gab auch Airbnb Unterkünfte, die nur an eine Frau vermietet haben.

Auch die Kommunikation ist eine andere. Man wird eher von Leuten angesprochen. Auch weckt das Alleine-verreisen Neugier. Und ich hatte Zeit und auch die Offenheit für viele, auch tiefergehende Gespräche.

Braucht man Mut, um als Frau in Kanada alleine zu verreisen? Kanada ist ein sicheres Land, aber dennoch, ja ich denke, es braucht ein wenig Mut. Mut, immer wieder was Neues zu machen, sich sportlichen und anderen Herausforderungen zu stellen. Und für mich ist jede Wanderung alleine eine Mutprobe – in unbekannten Gefilden, mit der Chance Bären oder Elchen zu begegnen 😊.

Folgende Wanderung habe ich unternommen, nachdem ich in einem Hostel in Squamish eine Frau getroffen hatte, die diese Route den Tag vorher zusammen mit ihrem Mann gemacht hat und meinte, dass man hier eigentlich nie alleine wandert: Stawamus Chief First Peak in British Columbia, Sea to Sky Highway.

540 Höhenmeter in gut einem Kilometer. Das heißt vor allem Treppensteigen.

     

in atemberaubenden Ambiente:

     

Und am Ende auch ein wenig Klettern mit Leitern, Seilhilfe und über den glatten Felsen.

Für diese Aussicht:

Und man ist hier nicht allein 😉

Squamish Peak 1

Zodiac

Also bevor ich den Tipp bekam, wenn möglich mal mit einem Zodiac zu fahren, wusste ich nicht, was dies ist 😉.

Und in Vancouver habe ich dann die Gelegenheit genutzt und mit dem Zodiac eine Waterfront Sightseeing (City and Wildlife) Tour gemacht. Am Abend vorher gebucht für den nächsten Tag um 9:30 Uhr. Die Uhrzeit hatte den großen Vorteil, dass weniger Teilnehmer dabei waren und ich damit eine ganze Bank für mich hatte.

Und es stimmt, allein die Fahrt mit dem Zodiac hat unheimlich viel Spaß gemacht und beim nächsten Mal möchte ich unbedingt ganz vorne sitzen (auch für euch als Tipp – wenn ihr gefragt werdet, ob vorne oder hinten: VORNE – es sei denn ihr werdet wirklich sehr schnell seekrank).

Gestartet ist die Tour auf Granville Island. Diese Insel allein ist auf jeden Fall einen Besuch wert, mit den Markthallen, den Künstlerviertel und mitten drin einer Betonfabrik 😊

Granville Island

Betonwerk und Kunstwerk

Und die Fahrt mit dem Zodiac durch den Hafen mit seinen Yachten und Containerschiffen war super spannend.

   

Und außerhalb des Hafens haben wir dann Robben auf einer Insel gesehen:

Vancouver Zodiac Robben

Und dann meinte unsere Kapitänin, dass sie mal die Wal-App checkt und sie hat tatsächlich Orkas in der Nähe angezeigt bekommen. Zusammen mit einem Whale Watching Boot haben wir dann versucht die Wale zu finden. Whale Watching Boote und auch unser Zodiac dürfen sich bis zu 100 m den Walen nähern. Alle anderen Boote nur bis 400 m.

Vancouver Zodiac Wale

Vancouver

Welcome in British Columbia! Nach 6 Wochen Ontario bin ich von Toronto nach Vancouver geflogen. In der Zeitverschiebung nochmal ein Sprung von 3 Stunden Nett, dass man nach viereinhalb Stunden Flug nur eineinhalb Stunden später in Vancouver ankommt.

In Vancouver habe ich mir ein Hotel Downtown gegönnt, dafür nur für 3 Tage. Würde ich aber nicht nochmal machen. Das Hotel war gut und sogar im Reiseführer erwähnt. Aber ich habe direkt am ersten Tag Elend gesehen, und das 100fach. Es gibt einfach Dinge, die der Reiseführer nicht erwähnt. Und in Vancouver ist das die Obdachlosen- und Drogenszene. Und so geballt habe ich es noch in keiner anderen Großstadt erlebt.

Daneben gibt es natürlich auch die anderen Seite, die schicken Cafes und Restaurants und die touristischen Highlights. Ich fand insbesondere den Hafen interessant und das Aquarium im Stanley Park.

Vancouver Hafen

Vancouver Aquarium 1

Vancouver Aquarium 2

Und erkennt ihr das rechte Schiff? Diesem bin ich dann noch einiges näher gekommen …

Vancouver Hafen

Die Seen Ontarios

Aus meiner Sicht (weil ich so gerne schwimme und Wassersport betreibe 😊) prägen die Seen Ontario. Ich habe nachgeschaut: Ontario hat 250.000 Seen. Die großen Seen wie Lake Superior, Huron See, Eriesee und Ontariosee vermitteln einem den Eindruck, man wäre am Meer: Hohe Wellen, Sonnenuntergänge im Wasser, sogar Gezeiten. Nur mit Süßwasser halt, was das Schwimmen schon angenehmer macht.

Und Kanadier leben gerne an Seen und auf den Seen (zumindest am Wochenende und im Urlaub). insbesondere im Umfeld von Toronto scheint jeder See von Privatgrundstücken und Motorbooten dominiert zu werden. Wer kein Seegrundstück hat, lässt sein Motorboot oder seine Jetskis am Wochenende zu Wasser (und parkt sie dazwischen vor dem Haus).

Auch hier im Blog habt ihr ja schon viele Bilder zu den Seen gesehen. Da ich kein Motorboot fahre (ich habe mir aber vorgenommen, bis zu meinem nächsten Kanadaaufenthalt die Lizenz über eine Onlineprüfung zu erwerben), haben mir die kleineren Seen besser gefallen. Als Schwimmerin, Kanu-, SUP- oder Kajakfahrerin braucht man die Motorengeräusche nicht unbedingt und man muss schauen, dass man nicht überfahren wird 😉. Tatsächlich hat auch eine Kanadierin gemeint, dass man – eben weil es nur einen Onlinekurs benötigt, um den Bootsführerschein zu machen – schon mit Fehlern der Fahrer rechnen sollte. Auf der anderen Seite sind aber die Bootsfahrer und -fahrerinnen sicher auch viel erfahrener als auf bayerischen Seen, da einfach jedes Wochenende im Sommer in See gestochen wird.

Aber zum Glück gibt es auch viele – also sehr viele 😉 –  kleinere Seen. Bis ich jedoch einen Blick dafür hatte, welche der Seen auf der Karte schwimmtauglich sind, hat es etwas gedauert. Glücklicherweise habe ich auch ein paar Empfehlungen bekommen. Und am Ende bin ich in einigen Seen geschwommen, an denen ich am Strand fast oder ganz alleine war.

Hierzu ein paar Impressionen, insbesondere vom Lake Huron und der Insel Manitoulin:

An der Providence Bay war der Sandstrand zwar nur 2 km lang, dafür aber wunderbar leer. Hin und zurück ein sehr schöner Spaziergang.

Wellenrauschen an der Providence Bay / Manitoulin

In Collingwood waren es eher Steinstrände.

Collingwood / Lake Huron

In North Bay und auf Manitoulin dann Sandstrände.

Manitoulin Tobacco Lake

Manitoulin Tobacco Lake – ein See auf einer Insel im Huron Lake

 

North Bay

North Bay / Lake Nipissing

North Bay

North Bay / Lake Nipissing

North Bay / Lake Nipissing

Kanada pur – die Blockhütte

Eine Blockhütte nahe dem Algonquin Provincial Park in Ontario – ohne Telefon- oder Internetempfang und ohne Anbindung an das Stromnetz: das war für 3 Tage mein Zuhause – in der Luxuxversion mit Vollpension und geführten Touren 😊.

Ich bin ein wenig ins Hintertreffen geraten mit den Blockeinträgen 😉 – inzwischen bin ich nämlich schon in Vancouver.

Zum Programm gehörten:

  • Eine Wanderung zum Kennenlernen der Tier- und Pflanzenwelt,
  • Kanufahrt im 2-er Kanu mit Anleitung, wie man  paddelt – und nein, wir sind nicht im Kreis gefahren (außer wir wollten es 😊),
  • geführte Wanderung
  • Kanufahrt im Sonnenuntergang
  • Kanufahrt mit Schwimmen im See, Sprung vom Felsen und Abendessen am Lagerfeuer
  • eine Sonnenaufgangskanufahrt mit Blaubeerenpfannenkuchenfrühstück (schönes Wort 😉 – leckeres Essen 😊)

Die Blockhütte lag abgeschieden an einem kleineren See (also in Ontario-Verhältnissen ein kleinerer See – immer noch vergleichbar mit dem Simssee), in dem man wunderbar schwimmen konnte.

Für die Anfahrt haben wir eine Wegbeschreibung bekommen, da die GPS Navigation nicht so gut funktionieren soll. Ich bin jedoch mit Google Maps (offline) gefahren und das hat auch ganz gut funktioniert. Nur am Schluss bin ich statt an der Blockhütte beim Nachbarn herausgekommen – aber kein Problem, der hat mir dann das letze Stückchen Weg beschrieben. Google Maps hatte das Ziel eigentlich schon richtig angezeigt, hatte nur für die letzten Meter keinen Weg mehr zur Verfügung.

Wenn ich so zurückblicke werde ich fast nostalgisch. Super Leute, super Team, schöne abgeschiedene Gegend (bis auf die Stromgeneratoren, die man hie und da mal gehört hat – die Blockhütte hatte Strom aus Solarpanels, für die Wasserpumpe aber auch einen Generator).

Dies hier war die Kanufahrt im Sonnenuntergang mit dem großen Kanu (die Farben sind echt, ich habe keine Filter verwendet):

Log Cabin Algonquin

   

Und hier noch ein paar Einblicke in die Blockhütte:

Blockhütte

Sauna- und Duschhaus (mit Holz geheizt bzw. solarbetrieben)

Innere der Blockhütte (Galerie oben mit den Schlafkabinen)

Meine erste Wanderung

In den ersten Wochen bin ich zugegebener weise nicht gewandert, weil a) das Wetter zu heiß und manchmal auch schwül war und b) Ontario eigentlich recht flach ist und das Wandern mir nicht besonders reizvoll erschien.

Ach doch – eine Wanderung habe ich gemacht und zwar am Niagara Glen, als ich mit dem Fahrrad von Niagara Falls zu Niagara on the Lake zurückgefahren bin. Hier muss man tatsächlich ein paar Meter überwinden und der Einstieg geht über eine Treppenturm, den man dann am Ende ebenfalls wieder  erklimmen muss. Also dies kann ich als Teil der Fahrradtour durchaus empfehlen – so ca. 1 Stunde war ich hier unterwegs und musste mich danach ziemlich beeilen, dass Fahrrad noch pünktlich abzugeben.

Treppen zum Niagara Glen

Also meine erste Hiking Tour wollte ich auf Empfehlung eines Kanadiers machen, den ich im Algonquin Park getroffen habe. Der Trail war etwas weiter nördlich in Ontario in der Nähe von North Bay. Meine erste Erkenntnis: Die Komoot App, die ich auch zuhause benutze, hat auch Wandertouren in Kanada im Angebot. Insbesondere auch die GPS Navigation funktioniert tadellos.

Immerhin waren es 100 Höhenmeter, wenigsten etwas 😊.

Da das Wandernetz doch recht weitläufig war, war ich froh eine konkrete Route zu haben, der ich folgen konnte. Hier die offizielle Karte im Wandergebiet:

Alleine in einem unbekannten Waldgebiet zu wandern war etwas unheimlich. Den ersten Versuch habe ich auch abgebrochen – weil ich in der Ferne ein Gewitter gehört habe:

Gut, es war auch schon wieder schwül-warm und ich bin dann gerne zum See gefahren um an einem wunderbaren kleinen Strand zu schwimmen.

Aber zwei Tage später bin ich dann den gesamten Weg gegangen. Von der Tierwelt habe ich insbesondere ein Wespennest und Streifenhörnchen mitbekommen. Zum Glück keine Bären 😉.

Hier ein paar Bilder der Tour:

         

 

Das Hostel

Die bisher günstigste Unterkunft ist auch diejenige, die mir am besten gefällt: „Wolf Den Nature Reservat“, ein Hostel mit zusätzlichen kleinen Hütten. Ich habe ein kleines Zimmer, in dem eigentlich nur ein Bett steht. Der Rest ist Gemeinschaftseinrichtung, urgemütlich mit Küche, Essbereich und einer Lodge unter dem Dach. Ich habe mich gleich zu Hause gefühlt und hier viele gute Gespräche geführt. Mein Englisch ist mittlerweile so gut, dass ich auch tiefer gehende Gespräche führen oder auch einfach mal den Gesprächen der Kanadier lauschen kann.

Und nicht zu vergessen die Lagerfeuer an zwei Abenden, inklusive Sternenhimmel – umwerfend! – und Sternschnuppen.

Allerdings gibt es hier kein Wifi – alle Blogeinträge haben also ein paarTage lang geruht 😊

Wolf Den Nature Reservat

Wolf Den Nature Reservat.     Wolf Den Nature Reservat

Algonquin

Im Algonquin Provincial Park bin ich dann auf die Suche nach Elchen und Bären gegangen – bisher habe ich aber nur Biber, Otter, Schildkröten etc. gesehen – insbesondere bei meinen Kajak-Touren.

 

 

Algonquin FahrradAber bei der Fahrradtour war ich auch froh, keinen größeren Tieren begegnet zu sein .

 

Fliegen – ja oder nein?

Für Ottawa stand im Reiseführer der Hinweis auf einen Flug mit dem Fesselballon. Dies wollte ich auch schon gerne in Deutschland machen, weiß von daher, dass es gar nicht einfach ist, daran zu kommen.

Aber aus einer Laune heraus (nachdem meine Unterkunft nicht berauschend war, ich meine Kontaktlinse zerbrochen hatte), habe ich mir gesagt, probiere es doch einfach mal.

Als erstes habe ich den Veranstalter angechattet und gefragt, ob es in den nächsten zwei Tagen noch einen freien Platz gibt. Gab es tatsächlich für Samstagabend und auch für Sonntagmorgen.

Beim Buchen habe ich dann auch noch gesehen, dass es über Groupon nochmal 20% vergünstigte Preise gibt – und, obwohl der Flug dreimal günstiger als in Deutschland ist, ist das noch immer eine schöne Ersparnis. Dies hat mich zwar nochmal einiges and Nerven, Chats und Zeit gekostet ☹ (diese vergünstigten Rabattaktionen brauchten eigentlich etwas mehr Zeit, die ich ja nicht hatte). Aber am Samstagmorgen hatte ich meinen Voucher.

Dann kamen nochmal Telefonate mit dem Veranstalter a) bis der Abgleich des Vouchers von Groupon im System war, b) ich meinen Flug buchen konnte, c) den Samstagflug bekommen habe, da dieser Online nicht mehr verfügbar war.

Und dann noch ein telefonisches Abchecken des Abflugortes und der Zeit, da dies von den Wetterbedingungen abhängig ist.

Aber dann auf zum Flughafen, einem kleinen Segelflughafen am Rande von Ottowa.

Hier habe ich meinen Mitflieger kennengelernt. Eine nette Freundinnentruppe, die bereits zum elften Mal einen Flugtermin gebucht haben. Die vorherigen Male wurde der Flug jeweils wieder abgesagt wegen ungünstiger Wetterbedingungen. Und ein älteres Ehepaar die 10 Jahre (!) lang versucht haben abzuheben und dabei 61 (!) Timeslots reserviert haben. Sie waren bereits 2 mal am Flughafen und der Flug wurde kurzfristig doch noch abgesagt. Und dann ist noch ein junges Pärchen mitgeflogen, dass ebenfalls im ersten Anlauf für den Flug war – so wie ich.

Es konnte also noch alles Mögliche passieren.

Als dann Ballon (im Anhänger) und Pilot vor Ort waren, wurden zuerst Versuchsheliumballons losgelassen. Der Wind war sehr schwach.

Die Entscheidung war dann erstmal, dass wir von einem anderen Ort losfliegen. Also alle rein in den Verfolgerbus und ein paar Minuten gefahren bis zu einem Feld einer Farm.

Und tatsächlich war dann die Entscheidung den Ballon auszupacken – ohne weitere Versuchsballons. Bereits hier habe ich schon einige Fotos und Filme gemacht.

Ballonflug

Ballonflug

Ballonflug

Das Team bestand insgesamt aus 4 Leuten, 1 Pilot und 3 Leute im Verfolgerwagen. Diese hatten insbesondere die Aufgabe die Farmer zu fragen, ob der Ballon auf ihren Felder landen darf.

Und dann ging es – nach entsprechenden Sicherheitseinweisungen – tatsächlich los. Eine Mitfliegerin meinte, ich hätte ein goldenes Hufeisen auf der Schulter, da ich erst am Morgen gebucht habe und der Ballon tatsächlich abgehoben ist.

Hier eine Auswahl der Bilder.

Ballonflug    

    Ballonflug

    

Und jeder Flug ist einzigartig. Hier war die Herausforderung für den Piloten bei dem schwachen Wind einen geeigneten Landeplatz zu finden. Ist man nur vom Winde abhängig und kann so gut wie gar nicht selbst steuern, ist das gar nicht so einfach. Erstmal wird abgecheckt, in welchen Richtungen der Wind auf den verschiedenen Höhen weht – wir konnten dabei auch Blätter von den Bäumen pflücken.

Ballonflug 1

Ballonflug 2

Der erste Landeplatz (heißt eben auch: die Hunter/Verfolger haben die Farm gesucht, die Farmer angefragt, ob wir landen dürfen), hat nicht geklappt. Dadurch, dass wir so langsam unterwegs waren, war das nächste geeignete Gelände nicht so einfach zu finden. Ich würde nicht gerade sagen, dass der Pilot langsam nervös wurde, aber irgendwann hat er dann mal gesagt, er müsse sich jetzt konzentrieren und wir mögen ihn bitte nicht mehr ansprechen.

Wenn der Pilot dann den Landeplatz herausgesucht hat und ihn (in unserem Fall langsam) ansteuert, sieht man buchstäblich den Landeplatz vor lauter Bäumen nicht mehr und ist erstmal im Blindflug unterwegs.

Um es ein wenig abzukürzen (der Flug war wohl tatsächlich länger als geplant 😊): Wir sich glücklich gelandet ohne dass der Korb umgekippt wäre, haben auf unseren ersten Flug mit Champagner angestoßen (auch zusammen mit den Farmern, auf deren Land wir gelandet sind) und sind dann alle wieder gemeinsam mit dem Hunterkleinbus im Dunkeln zurück zum Flughafen gefahren. Die Stimmung im Bus war sehr ausgelassen 😊- bei allen, inklusive des Teams.

Ballonflug Landung    Ballonflug LandungBallonflug Landung      Ballonflug Landung

Ballonflug Landung

Das hier war riesiges Glück und ein unvergessliches Erlebnis.

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