Für den Banff National Park hatten wir ganze 24 Stunden 😊. Aber ich denke, die haben wir ausgenutzt.

Wir sind Nachmittags in Lake Louise angekommen und sind dann gleich mit der Lake Louise Sightseeing Gondola auf 2.100 m Höhe gefahren – u.a. um vielleicht doch noch ein paar Grizzly Bären zu sehen. Um es kurz zu machen – es war eher enttäuschend. Die Bergstation ist mit einem Bären-Elektrozaun umgeben. Bzgl. der Wanderungen außerhalb des Zauns wurde dringend geraten mit mindestens 4 Personen zu gehen und Bärenspray mitzunehmen. Dafür waren wir a) nur zu zweit und b) zu spät dran um noch Bärenspray zu leihen. Und von oben hat man dutchgehend Lärm gehört – von einer Fabrik? Baustelle? Hubschrauber? – jedenfalls unangenehm.

Ach ja, und Grizzlys haben wir auch nicht gesehen. Wobei vielleicht entdeckt ihr ja einen, den wir auf dem Weg nach oben übersehen haben?

Video: Lake Louise Gondelfahrt

Abends sind wir dann noch zum Lake Louise gefahren – was für ein Touristensammelort! Selbst off season, Sonntagabends war die Strandpromenade noch sehr gut gefüllt. Aber – es ist eben auch schön dort.

Lake Louise im Sonnenuntergang

Übernachtet haben wir im dortigen Hostel – sehr empfehlenswert, wenn auch die anliegende Bahnlinie nachts etwas störend ist. Und vor allem war das Abendessen im hosteleigenen Cafe sehr gut!

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich dort im Cafe auch gleich wieder frühstücken. Auf dem Weg zum Auto, um unsere Sachen wegzubringen, haben wir dann aber spontan beschlossen, das Frühstück auszulassen und direkt zum Lake Louise zu fahren, um dort mit der Wanderung zum Lake Agnes und seinem berühmten Tea House zu starten.

Auch zu dieser frühen Stunde war dort schon einiges los, aber wir haben noch einen Parkplatz am Lake Louise bekommen (sonst wäre Pendelbus angesagt gewesen) und auf dem Weg nach oben sind uns tatsächlich schon ein paar Leute wieder entgegen gekommen, die bereits zum Sonnenaufgang oben waren.

Vom Lake Louis ist der Lake Agnes ca. 400 Höhenmeter und 3,5 km entfernt. Und es waren zwar einige Leute auf dem Weg, aber vermutlich dank der frühen Morgenstunde war es recht ruhig und nach oben hin (ich habe tatsächlich einige Leute überholt) wurde es dann streckenweise richtig still. Auf dem Weg liegt der Spiegelsee, der leider auch etwas ausgetrocknet war. Aber warum er so heißt, ist noch immer gut zu erkennen:

Mirror Lake

Im Tea House am Lake Agnes haben wir uns dann Sandwiches und natürlich Tee zum Frühstück geholt. Es hatte sich zwar bereits eine Warteschlange gebildet, aber da wir eh nicht im Tea House sitzen wollten, mussten wir nicht lange warten. Besonders empfehlenswert sind die hausgemachten Müsliriegel.  Das Teehaus ist eine Berghütte und alles was dort serviert wird, wird jeden Morgen zu Fuß den Berg hinauf getragen.

Tea House und Aussicht am Lake Agnes

Beim Frühstück begleitet haben uns Diademhäher und eine schöne Aussicht auf den Lake Agnes.

Hierzu dieses nette Video: Video: Lake Agnes und ein paar Bilder.

Diademhäher – Stellars’s Jay

Lake Agnes

Gestärkt vom Frühstück sind wir dann weitergewandert zum Big Beehive, einem nochmal ca. 350 m höher gelegenem Aussichtspunkt u.a. mit Blick auf den Lake Louise.

Weg zum Big Beehive

Ausblick vom Big Beehive

Blick vom Big Beehive auf Lake Louise

Und da wir dann immer noch nicht genug vom Wandern hatten (und auch nicht den selben Weg wieder hinunter gehen wollten), haben wir dann noch den Plain of Six Glaciers Trail angeschlossen – wenn auch nicht mehr den ganzen Weg hoch zum Gletscher.

Plain of Six Glaciers Trail

Plain of Six Glaciers Trail mit Blick auf Lake Louise

Alles in allem eine sehr schöne Tagestour, die insbesondere dann auf dem Weg vom Big Beehive hinunter zum Plain of Six Glacier Trail wieder recht einsam wurde.

Das Blöde war nur, dass danach noch eine eigentlich 3 1/2 stündige Autofahrt angesagt war für einen Teil des Rückwegs nach Vancouver. Eigentlich …  aufgrund der Sperre des Highway 1 waren es dann aber doch 5 1/2 Stunden reine Fahrzeit. Es war ein langer Tag 😊, aber die Wanderung war absolut lohnenswert.

Ach ja und die Fahrt hatte recht spannende Aspekte: Mit einem Truck hinter unserem Auto, der mit Holz voll beladen war, einschließlich eines wie üblich etwas längerem Anhängers. Einem Stau an einer kleinen Steigung vor und in einem Tunnel. Und dem Laster, bei dem beim Anfahren die Vorderreifen leicht abgehoben sind und ich schon gedacht habe, der bleibt hier wohl liegen. Der Krach im Tunnel war ohrenbetäubend. Und dann den Lastwagen im Dunkeln bei der Abfahrt hinter sich zu wissen – hier wieder mit gut 100 Stundenkilometern unterwegs. Ich war froh, als er dann zum Bremsencheck – hierfür waren extra Parkplätze eingerichtet – angehalten hat…

Das war unser Tag im Banff Nation Park.