Zehn Wochen Kanada - Impressionen und Infos

Kategorie: Alberta

Lake Louise und Lake Agnes. Banff National Park. Alberta.

Für den Banff National Park hatten wir ganze 24 Stunden 😊. Aber ich denke, die haben wir ausgenutzt.

Wir sind Nachmittags in Lake Louise angekommen und sind dann gleich mit der Lake Louise Sightseeing Gondola auf 2.100 m Höhe gefahren – u.a. um vielleicht doch noch ein paar Grizzly Bären zu sehen. Um es kurz zu machen – es war eher enttäuschend. Die Bergstation ist mit einem Bären-Elektrozaun umgeben. Bzgl. der Wanderungen außerhalb des Zauns wurde dringend geraten mit mindestens 4 Personen zu gehen und Bärenspray mitzunehmen. Dafür waren wir a) nur zu zweit und b) zu spät dran um noch Bärenspray zu leihen. Und von oben hat man dutchgehend Lärm gehört – von einer Fabrik? Baustelle? Hubschrauber? – jedenfalls unangenehm.

Ach ja, und Grizzlys haben wir auch nicht gesehen. Wobei vielleicht entdeckt ihr ja einen, den wir auf dem Weg nach oben übersehen haben?

Video: Lake Louise Gondelfahrt

Abends sind wir dann noch zum Lake Louise gefahren – was für ein Touristensammelort! Selbst off season, Sonntagabends war die Strandpromenade noch sehr gut gefüllt. Aber – es ist eben auch schön dort.

Lake Louise im Sonnenuntergang

Übernachtet haben wir im dortigen Hostel – sehr empfehlenswert, wenn auch die anliegende Bahnlinie nachts etwas störend ist. Und vor allem war das Abendessen im hosteleigenen Cafe sehr gut!

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich dort im Cafe auch gleich wieder frühstücken. Auf dem Weg zum Auto, um unsere Sachen wegzubringen, haben wir dann aber spontan beschlossen, das Frühstück auszulassen und direkt zum Lake Louise zu fahren, um dort mit der Wanderung zum Lake Agnes und seinem berühmten Tea House zu starten.

Auch zu dieser frühen Stunde war dort schon einiges los, aber wir haben noch einen Parkplatz am Lake Louise bekommen (sonst wäre Pendelbus angesagt gewesen) und auf dem Weg nach oben sind uns tatsächlich schon ein paar Leute wieder entgegen gekommen, die bereits zum Sonnenaufgang oben waren.

Vom Lake Louis ist der Lake Agnes ca. 400 Höhenmeter und 3,5 km entfernt. Und es waren zwar einige Leute auf dem Weg, aber vermutlich dank der frühen Morgenstunde war es recht ruhig und nach oben hin (ich habe tatsächlich einige Leute überholt) wurde es dann streckenweise richtig still. Auf dem Weg liegt der Spiegelsee, der leider auch etwas ausgetrocknet war. Aber warum er so heißt, ist noch immer gut zu erkennen:

Mirror Lake

Im Tea House am Lake Agnes haben wir uns dann Sandwiches und natürlich Tee zum Frühstück geholt. Es hatte sich zwar bereits eine Warteschlange gebildet, aber da wir eh nicht im Tea House sitzen wollten, mussten wir nicht lange warten. Besonders empfehlenswert sind die hausgemachten Müsliriegel.  Das Teehaus ist eine Berghütte und alles was dort serviert wird, wird jeden Morgen zu Fuß den Berg hinauf getragen.

Tea House und Aussicht am Lake Agnes

Beim Frühstück begleitet haben uns Diademhäher und eine schöne Aussicht auf den Lake Agnes.

Hierzu dieses nette Video: Video: Lake Agnes und ein paar Bilder.

Diademhäher – Stellars’s Jay

Lake Agnes

Gestärkt vom Frühstück sind wir dann weitergewandert zum Big Beehive, einem nochmal ca. 350 m höher gelegenem Aussichtspunkt u.a. mit Blick auf den Lake Louise.

Weg zum Big Beehive

Ausblick vom Big Beehive

Blick vom Big Beehive auf Lake Louise

Und da wir dann immer noch nicht genug vom Wandern hatten (und auch nicht den selben Weg wieder hinunter gehen wollten), haben wir dann noch den Plain of Six Glaciers Trail angeschlossen – wenn auch nicht mehr den ganzen Weg hoch zum Gletscher.

Plain of Six Glaciers Trail

Plain of Six Glaciers Trail mit Blick auf Lake Louise

Alles in allem eine sehr schöne Tagestour, die insbesondere dann auf dem Weg vom Big Beehive hinunter zum Plain of Six Glacier Trail wieder recht einsam wurde.

Das Blöde war nur, dass danach noch eine eigentlich 3 1/2 stündige Autofahrt angesagt war für einen Teil des Rückwegs nach Vancouver. Eigentlich …  aufgrund der Sperre des Highway 1 waren es dann aber doch 5 1/2 Stunden reine Fahrzeit. Es war ein langer Tag 😊, aber die Wanderung war absolut lohnenswert.

Ach ja und die Fahrt hatte recht spannende Aspekte: Mit einem Truck hinter unserem Auto, der mit Holz voll beladen war, einschließlich eines wie üblich etwas längerem Anhängers. Einem Stau an einer kleinen Steigung vor und in einem Tunnel. Und dem Laster, bei dem beim Anfahren die Vorderreifen leicht abgehoben sind und ich schon gedacht habe, der bleibt hier wohl liegen. Der Krach im Tunnel war ohrenbetäubend. Und dann den Lastwagen im Dunkeln bei der Abfahrt hinter sich zu wissen – hier wieder mit gut 100 Stundenkilometern unterwegs. Ich war froh, als er dann zum Bremsencheck – hierfür waren extra Parkplätze eingerichtet – angehalten hat…

Das war unser Tag im Banff Nation Park.

Gletscher ganz nah. Jasper Nationalpark.

Wir haben uns den Gletschern noch ein wenig weiter genähert 😊. Erstmal über eine Wanderung, den Parker Ridge Trail mit einer schönen Aussicht auf den Saskatchewan Glacier. Unten am Parkplatz sind wir zwei Mädels begegnet, die gerade ihre Snowboards eingepackt haben um dort oben Snowboard zu fahren.

Die Wanderung ist moderat, aber man kann sie auch noch ein wenig verlängern und das letzte Stück ist dann als schwierig eingestuft. Auf ca. 2.300m Höhe hat man einen schönen Ausblick auf den Gletscher, es ist extrem windig und auch nicht überlaufen – auch wenn es einer der bekanntesten Trails in Jasper ist.

Saskatchewan Glacier

Ausblick auf den Saskatchewan Glacier

Parker Ridge Trail

Parker Ridge Trail

Ein windgeschützter Platz

Aber zurück zu den Gletschern. Um den Gletschern ganz nahe zu kommen bietet sich eine Tour auf den Athabasca Glacier an als Teil des Columbia Icefields mit insgesamt (noch) 8 Gletschern.  Hier wird man mit Snowcoaches bis auf den Gletscher gefahren. Alternativ kann man aber auch an einer geführten Gletschertour teilnehmen (beim nächsten Mal dann 😊).

Video: Ein Snowcoach auf dem Gletscher

Columbia Icefield: Athabasca Glacier

Zur Tour gehörte auch der Besuch des Columbia Icefield Skywalk mit einem Glasboden, durch den man in eine darunter liegende Schlucht sehen kann. Und mit etwas Geduld hat man den Skywalk auch ganz für sich allein.

Gletscher aus der Nähe. Jasper National Park.

Bereits in den Coast Mountains nördlich von Vancouver haben wir Gletscher gesehen. In den Rocky Mountains gibt es aber noch einige mehr.

Jeder war auf seine Art beeindruckend.

Z.B. der Angel Glacier am Mt Edith Cavell, etwas abseits gelegen, aber als touristische Attraktion gut erschlossen.

Angel Glacier am Mt Edith Cavell

Der offiziell Weg ging bis zu diesem Schild.

Angel Glacier

Aber der Gletschersee war einfach zu verlockend, das Wetter trocken und windstill, also sind wir etwas weitergegangen.

Angel Glacier – am Gletschersee

Angel Glacier – Gletschersee

Angel Glacier

P.S.:Aber sowohl als wir dort standen als auch dann auf dem Rückweg, haben wir Steinschlag im Berg gehört.

PPS.: Ob der beeindruckenden Natur wird man dann selber und alle um einen herum still. Umso mehr beeindruckt die  Musik der First Nations, die in dieser völligen Einsamkeit, ein Stück weg vom Gletscher und den Touristen, ihre Ritualen zelebriert haben.

Video: Mt. Edith Cavell (Ton sehr laut stellen!)

Maligne Canyon und Lake. Jasper National Park. Alberta.

Die meiste Arbeit für diesen Blog liegt darin, die Fotos zu sortieren 😊. British Columbia bietet auch einfach viele Motive. Aber manchmal verpasst man den Augenblick ein gutes Foto zu machen. Das war der Fall als wir eine Schwarzbärin mit ihren beiden Jungen an den Hot Springs im Jasper Nationalpark gesehen haben oder auch kurz darauf als uns Bergziegen neben bzw. auf dem Highway begegnet sind. In diesem Fall muss man den Moment einfach genießen und in sich aufnehmen.

Für den Jasper National Park sowie den Banff National Park hatten wir nur knapp eine Woche (ich glaube, egal wie lange man unterwegs ist – gefühlt ist es immer zu kurz 😊). Daher habe ich eine Route ausgearbeitet mit all den Highlights, die wir gerne besuchen wollten.

Unsere erste Station war der Maligne Canyon, der mir gleich von mehreren Reisebekanntschaften und auch vom Reiseführer empfohlen wurde.  Die meisten Routen und Wegbeschreibungen, die man im Internet findet starten an Bridge 1 und gehen bis Bridge 2 oder 5 – vermutlich weil auch der Maligne Canyon Parkplatz in der Nähe von Bridge 1 liegt (Punkt A auf der Karte).

Wir sind jedoch umgekehrt gestartet und auch ein Stück weiter – bei Bridge 6 (auf der Karte ist dies Punkt 4). Damit sind wir den Canyon hinauf gegangen und haben auch den viel einsameren, zwar flachen aber dennoch sehr schönen Weg am Maligne River mitgenommen.

Ab Bridge 5 bis Bridge 1 wird es dann ziemlich voll, der Maligne Canyon ist halt eine der Hauptattraktionen im Jasper National Park, Nimmt man jedoch für den Rückweg den oberen Weg, wird es hier wieder deutlich ruhiger und man kann einen wunderbaren Ausblick genießen. In Summe haben wir vielleicht 3 Stunden gebraucht und das, obwohl wir wirklich viele Fotos zwischendurch geschossen haben.

Maligne Canyon

Maligne Canyon

Maligne Canyon

Aussicht über dem Maligne Canyon

Da mit dieser 3-stündigen Wanderung der Tag noch nicht ausgefüllt war sind wir weitergefahren zum Maligne Lake – vorbei am Medicine Lake. Dieser war vermutlich mal ein netter Anblick. Jetzt aber ist er umgeben von verbrannten Wäldern und auch der Wasserstand ist so niedrig, dass er umgeben ist von einer grauen Steinwüste.

Medicine Lake

Der etwas höher gelegene Maligne Lake war aber wieder ein netter Anblick und – im Gegensatz zum Lake Louis und Lake Agnes, die wir später im Banff National Park besucht haben – auch überhaupt nicht überlaufen. Überhaupt waren im Jasper National Park vergleichsweise wenig Touristen unterwegs, was vermutlich daran lag, dass aufgrund eines Waldbrandes eine Woche zuvor fast alle Campingplätze noch gesperrt waren.

Am Lake Maligne haben wir uns ein Kajak ausgeliehen und die Ruhe – nur hie und da unterbrochen durch ein Ausflugsschiff 😊 – genossen.

Video: Stille am Maligne Lake

Maligne Lake

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