Lange nichts geschrieben, ich bin mittlerweile in Ottawa und die letzten Nächte wurde es schon recht spät und jetzt ist es auch schon wieder 11:15 p.m. Aber ich habe noch einige Themen für die nächsten Blogeinträge. Aber hier erstmal ein kleines Rätsel. Was mag dies wohl sein?
Schlagwort: Reise (Seite 3 von 3)
Die Thousand Islands im Übergang des Ontariosees in den Sankt-Lorenz-Strom, in der Grenzregion zwischen Kanada und den USA. Hier gibt es auf kanadischer Seite den Thousand Island Parkway mit einigen schönen Aussichtspunkten auf die Inseln und auch der Möglichkeit mit dem Schiff die Inseln und insbesondere auch Boldt Castle, einen neugotischen Palast auf der Heart Insel, zu besuchen.
Da ich jedoch bereits am Tag vorher die 1000Islands Tour auf einem Schiff gemacht hatte,
habe ich mich spontan entschlossen Boldt Castle mit dem Auto anzufahren.
Nun, Boldt Castle liegt in den USA. Ein Visa hatte ich nicht, aber eine kurze Internetrecherche hat ergeben, dass es durchaus möglich ist – und zwar mit dem I-94 Formular in Papierform. Also habe ich mich auf den Weg zur Grenze gemacht. Nach einer halben Stunde Anstehen an der Grenze habe ich tatsächlich meinen Reisepass vorzeigen können und wurde vom Grenzbeamten interviewet. Und dann natürlich gebeten heraus zu fahren, da ich ja kein Visa hatte. Den Reisepass hat er behalten. Am Grenzoffice musste ich auch noch meinen Fahrzeugschlüssel abgeben und dann erst mal im Wartebereich Platz nehmen. Es ging dann aber recht schnell (interessanterweise wurde ich gleich als eine der nächsten aufgerufen, wobei noch andere im Wartebereich waren…). Nach einem weiteren Interview mit einem sehr netten Grenzbeamten, dem Ausfüllen des Antrags habe ich meinen Einreisestempel bekommen und darf jetzt die nächsten 3 Monate jederzeit wiederkommen .
Mir hat das Spaß gemacht.
Und der Aufwand lohnt sich tatsächlich. Es ist ein Erlebnis über die großen und dann – Richtung Boldt Castle – auch über die kleinen Brücken zu fahren.
Das Feeling in US ist erstaunlicherweise auch gleich ein anderes. Ich habe an einem Golfplatz halt gemacht in der Nähe eines Yachthafens (die es auf den größeren Inseln überall gibt). Wo in Kanada eher Verbotsschilder gestanden hätten, fehlten diese hier. So konnte ich über die Stege zu einem Bootsverleih laufen. Auch war es einfach deutlich weniger besucht und entspannter.
Hier einfach mal ein paar Impressionen von Boldt Castle und der Fahrt zurück (das letzte Stück zur Insel selbst kommt man nur mit dem Boot):
Da Ontario (bzw. hier der Bundesstaat New York) weiterhin von einer Hitzewelle erfasst ist, bin ich dann zurück zum Yachthafen, wo ich mir ein Kajak ausgeliehen habe und die Jungs vom Bootsverleih gefragt habe, wo man am Besten schwimmen kann. Da dies aber vom Kajak auf nicht einfach ist und auch kein öffentlicher Strand in der Nähe war, haben sie mir kurzerhand angeboten, dass sie selbst mit einem ihrer pontoon boats mitzukommen und auch schwimmen zu gehen, so dass ich nach dem Schwimmen über das Boot wieder in das Kajak einsteigen konnte. Thank you very much!
Den Tag in US habe ich dann noch gemütlich ausklingen lassen:
Zurück bin ich dann im Sunset wieder über die Brücken gefahren, wunderschön, leider ohne Fotos, da ich meinen Führerschein ja noch brauche .
An der kanadischen Grenze war es dann recht leer. Aber auch hier war ich wohl nicht well-prepared. Das Covid Impfzertifikat muss vor der Einreise über die ArriveCAN App hochgeladen werden. Das hatte ich natürlich für meine Ankunft in Kanada gemacht. Das muss man aber für jede Einreise innerhalb von 72 Stunden vor der Einreise machen. Ups. Aber kein Problem. Ich hatte meine Impfzertifikate dabei und wiederum einen netten Grenzbeamten.
Neben vieler Aktivitäten mache ich auch hier und da mal eine Besichtigung – auf das Kingston Pen hatte mich einer meiner Gastgeber aufmerksam gemacht.
Das Kingston Penitentiary ist ein Hochsicherheitsgefängnis, das bis 2013 noch im Betrieb war. Zu besuchen ist es nur mit Führung – ich habe zugegebener weise nicht alles verstanden und ich glaube manchmal war das auch ganz gut so, wenn ich mir die Gesichter der anderen Teilnehmer angesehen habe. Jedenfalls habe ich neue Worte gelernt – riots, inmates, … Teil der Führung sind Vorträge von verschiedenen ehemaligen Wärtern des Gefängnisses. Das macht es sehr plastisch. Es ist wie in einer anderen Zeit, aber doch erst 9 Jahre her.
Interessant auch die besondere Berücksichtigung der Kultur der First Nations, der kanadischen Ureinwohner, damit diese mit den Geistern in Verbindung treten können.
Und die Möglichkeit, dass Familien die Insassen für 72 Stunden im Jahr besuchen zu können – für ein gemeinsames Familienleben:
Am Besucherzentrum des 1000 Islands National Park habe ich den perfekten Platz gefunden, um an einem heißen, schwülen Tag ein wenig abzukühlen – ein Fels an der Spitze von Mallorytown Landing am St. Lawrence River bei windigem Wetter:
Die Zeit ist wie im Fluge vergangen:
Bevor ich dann am Abend hier nochmal zum Schwimmen zurückgekommen bin (immer noch recht windig und guter Wellengang), bin ich nochmal weiter den 1000 Islands Parkway gefahren und habe dieses gefunden:
Was man auf dem obigen Bild nicht so gut erkennt – hinter all diesen Plakaten standen Foodtrucks, sechs oder sieben. Ich war etwas spät dran, aber wie man sieht hatte sich besonders an einem Foodtruck eine Schlange gebildet („Winner“), während die anderen recht verwaist waren. Ich bin also bzgl. eines Abendessens fündig geworden und habe noch den letzten Klängen der Livemusik gelauscht. Die Stimmung war nicht so gut wie bei den Ambush, aber es war auch ein schwül-heißer Tag. Die Profis an den Grills taten mir echt leid und sie waren sichtbar froh, dass der Tag zu Ende ging. Und ich war froh, dass ich mich nochmal in die Fluten des St. Lawrence Rivers stürzen konnte…
Das möchte ich unbedingt noch mit euch teilen – einer der vielen Liveevents, im Park, für jeden, kostenlos, gute Stimmung, jeder bringt sich seine Sitzgelegenheit mit. Ähnliches gibt es auch als Open Air Kino Event.
Nein, das gehörte nicht zum perfekten Tag, zumindest nicht für mich. Dies ist Wasaga Beach, der längste Süßwasserstrand der Welt. Und an einem verlängerten Augustwochenende in Kanada total überlaufen. Daher hat man von den 14 km Sandstrand nicht viel sehen können.
Hier habe ich kurz gehalten auf dem Weg nach Kawartha Lakes, einer Seengruppe auch nicht weit von Toronto entfernt.
Mein perfekter Tag begann mit einem hervorragendem Frühstück in einem B&B, gefolgt von einem netten Gespräch mit dem südafrikanischen Gastgeber, der zusammen mit einem Freund das B&B vor einem Jahr eröffnet hat. Bisher war ich zweimal in einer Airbnb Unterkunft und zweimal in einem B&B und habe hier insbesondere mit den Gastgebern (recht multikulturell) sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Frühstück im ersten B&B war auch sehr gut:
Aber zurück zu meinem perfekten Tag heute. Ich habe mir ein Kajak ausgeliehen und bin auf einen der Seen hinausgefahren. Nun, die Seen hier sind zwar etwas kleiner als der Ontario Lake und der Lake Huron, aber immer noch riesig. Ich war ein paar Stunden unterwegs…
Am Anfang war es noch ein wenig windig, aber aufgrund der Wolken ein perfekter Tag fürs Kajakfahren.
Das Wetter wurde dann im Laufe des Tages immer besser:
Mal schauen, wie stark morgen der Muskelkater sein wird.
Danach habe ich mittels Google ein gutes Restaurant herausgesucht – etwas weiter weg, weil ich wollte noch ein wenig Sightseeing per Auto machen. Auch wenn man es dem Restaurant von außen nicht ansieht:
Innen war es sehr gemütlich und das Restaurant hatte insbesondere eine schöne Terrasse. Das Essen war sehr gut. Danach habe ich mir noch bei Starbrucks (auch das etwas, was ich mir hier neu angewöhnt habe ) einen Cappuccino geholt und mich an einen der vielen Seen gesetzt.
Hier jetzt einfach nur noch ein paar Impressionen:
Der Flug war am Ende etwas turbulent – der Grund waren ein paar Wölkchen:
Was jedoch meinen ersten Eindruck von Kanada nicht getrübt hat:
Am Flughafen wollte ich eigentlich einen Lyft oder Uber Transfer buchen. Leider bin ich schlussendlich ob der Eingabe der Kreditkartennummern verzweifelt – und habe am Ende ein Taxi genommen, was auch nicht viel teurer war.
Warum meine Kreditkarten auf einigen Webseiten (Lyft oder auch der CNN Tower) nicht genommen werden, auf anderen jedoch schon (bikesharetoronto und auch prepaid SIM Karte), ist mir ein Rätsel. Lösungsvorschläge für dieses Rätsel bitte gerne als Kommentar einfügen.
Alles gepackt und nun – viel zu früh am Flughafen … Check in bei AirCanada beginnt erst 3 Stunden vor Abflug.
Also Zeit die absolut leere Besucherterrasse zu besuchen (gut nach kurzer Zeit kamen zwei Polizisten und haben so getan als ob sie die Aussicht genießen ), die GoPro auszuprobieren und zu schauen, wie man hier Bilder und Videos einfügt.
Besucherplatform Flughafen München
Vier Tage vor Abflug wird es Zeit die wichtigsten Todos zu checken. Neben dem (hoffentlich noch gültigem ) Reisepass ist dies insbesondere:
- die ArriveCAN App zu installieren und mit den aktuellen Impfzertifikaten zu füttern. Wer außerdem noch im letzten halben Jahr an Corona erkrankt ist, sollte sich auch das Genesenenzertifikat holen. Natürlich ändern sich die Coronaregeln laufend – aktuell kann man sich aber mit dem Genesenenzertifikat auch von den stichprobenweisen Tests befreien – zumindest so die Theorie.
- für die Navigation die Offlinekarten in Google Maps herunterzuladen (im heimatlichen WLAN)
- Auslandskrankenversicherung abzuschließen – falls noch nicht geschehen
- und spätestens jetzt die eTA Reisegenehmigung zu beantragen. eTA ist das elektronische Verfahren zur visumfreien Einreise nach Kanada.
Und vielleicht auch nochmal die PIN zur Kreditkarte auszuprobieren – wie ich letzte Woche bei Aral mit dem Ergebnis danach die Karte nochmal freischalten lassen zu müssen . Aber lieber jetzt als am Check-in Schalter für den Mietwagen…
In 12 Tagen geht es los – meine Reise durch Kanada, kurzfristig geplant, ermöglicht durch ein Sabbatical und größtenteils allein. Hier möchte ich meine Impressionen, Bilder und Gefühle mit euch teilen. Freut euch auf eine hoffentlich spannende Reise!